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Baulexikon

Hier finden Sie Begriffe rund um das Bauen. Erklärt in wenigen Worten. Schauen Sie ruhig öfters mal herein. Das Lexikon wird ständig erweitert.
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A – E

A

Abakus
Meist rechteckige oder quadratische Deckplatte, die den oberen Abschluss des Kapitells bildet.

Abbinden
1) Bezeichnet den Übergang von feuchten, plastischen Beton, Estrich. Mörtel oder Farbe in den erstarrten Zustand. Die Abbindezeiten sind je nach Baustoff und verwendetem Bindemittel unterschiedlich. Bei Beton und Estrich unterscheidet man unterschiedliche Abbindegrade von begehbar bis Belegreife. Zum kompletten Abbinden ist eine bestimmte Abbindewärme und Feuchtigkeit nötig.
2) Arbeitsabschnitt des Zuschneidens und Kennzeichnens von Holzbauteilen, ehe sie auf der Baustelle eingebaut werden.

Abbruch
Der Abbruch von Gebäuden ist ab eines geringen Körpervolumens oder bei bestimmten öffentlichen Vorgaben (z.B. Denkmalschutz) genehmigungsbedürftig. Ein Abbruch kann auch von der Bauaufsichtsbehörde verfügt werden, wenn das Gebäude baufällig ist oder bauordnungswidrig errichtet wurde und wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet ist.

Abdichtung
Die Abdichtung dient dem Schutz des Gebäudes vor Wasser und Feuchtigkeit (gemäß DIN 18195). Im allgemeinen betrifft dies Kellerwände (horizontal und vertikal), Bodenplatten, Terrassen und Dächer. Sie bedeckt oder umschließt gefährdete Bauteile. Häufig Verwendung finden bituminöse Anstrichstoffe, Spachtelungen oder Schweißbahnen, aber auch Polyethylen Folien (PE-Folien). Die Abdichtungen sind wiederum gegen mechanische und witterungsbedingte Beschädigungen zu schützen, um deren Funktion auch auf Dauer zu gewährleisten.

Abflussrohre
Abwasser und Regenwasser. Die Abwässer eines Gebäudes werden durch Abflussrohre in die Sickergrube oder den Revisionsschacht mit Anschluss an das Abwassersystem (Misch- oder Trennsystem) geleitet. Die Rohre bestehen aus Steinzeug oder Kunststoff (Polyäthylen / Polyethylen=PE, Polyvinylchlorid=PVC), früher auch Guss. Regenwasser wird durch Regenrinnen und Fallrohre (meist Zink-, Kupfer- oder Kunststoffrohre) vom Dach abgeführt.

B

Balken
Balken tragende, horizontal verlaufende Bauteile einer Decke (z.B. Holzbalkendecke). Abweichend nennt man im Stahlbetonbau die Balken je nach Lage Ober- oder Unterzüge, im Stahlbau Träger. Auf, zwischen oder unter den Balken werden die ausfachenden (z.B. Einschubdecke, Dämmstoffe) und aufliegenden Deckenteile (z.B. Schalungsbretter, Hourdissteine, Betonplatten) befestigt, die horizonatl aussteifende Wirkung haben.

Balkon
Ein Balkon ist ein meist auskragendes Bauteil an Wohngebäuden zur Schaffung eines Platzes an der freien Luft zum Zwecke der Erholung. Einen dreiseitig geschlossenen Balkon nennt man auch Loggia. Ein Balkon sollte mindestens 1,20 m – 1,60 m tief sein. Im Rahmen der II. Berechnungsverordnung zur Wohnflächenberechnung wird die Gesamtfläche nur zur Hälfte der Wohnfläche zugerechnet. Zu Sanierungzwecken werden häufig selbst tragende, vorgestellte Balkonkonstruktionen (häufig auch Fertigsysteme) genutzt. Zur Vermeidung von Bauschäden ist auf die thermische Trennung der ungedämmten Balkonbauteile von der Gebäudekonstruktion zu achten.

Balkonbrüstung
Als Balkonbrüstung bezeichnet den von der Balkonplatte umlaufend nach oben aufbauenden Teil der Konstruktion. Dieser dient als Absturzsicherung, Witterungs- und je nach Material auch Sichtschutz. Als Brüstung bezeichnet man eine geschlossene Konstruktion (z.B. aus Stahlbeton, Mauerwerk, Glasbausteinen oder Holz). Offene Konstruktionen nennt man Balkongeländer. Die lichten Abstände zwischen den Bauteilen dürfen maximal 12 cm betragen, damit ein Kinderkopf nicht hindurch passt. Die Brüstunghöhe beträgt mindestens 90 cm ab Oberkante Fertigfußboden des Balkons, ab einer Absturzhöhe von 12 m (Oberkante Terrain bis Oberkante Fertigfußboden Balkon) sogar 1,10 m. Geringfügige Abweichungen sind je nach gültiger Landesbauordung möglich und vor dem Bau festzustellen.

Balkonentwässerung
Um Schäden der Balkon- oder Gebäudekonstruktion durch stehendes Wasser zu vermeiden (z.B. durch gefrierendes Wasser in Fliesenfugen), müssen Balkone eine Entwässerung besitzen. Diese kann durch eine Regenrinne mit Fallrohr oder einen Wasserspeier erfolgen (bei einer Brüstung). Dazu muss der Balkonboden ein Mindestgefälle zur Entwässerung von mindestens 1,5 % (1,5 cm/m) haben. Die Balkonentwässerung sollte mehrmals im Jahr geprüft und ggf. gereinigt werden, um ein stetes Ablaufen zu gewährleisten.

Basis
Der ausladende Fuß einer Säule eines Pfeilers zur Lastverteilung der ankommenden vertikalen Kräfte.

C

Campanile
Der freistehende Glockenturm italienischer Kirchen. Vorkommend ab dem 6. Jhdt. n. Chr.. Meist etwas abseits der Basilika stehend.

Carport
Carports sind wandseits offene oder teils geschlossene (im Gegensatz zur Garage) und überdachte Unterstellplätze für Autos. Die Konstruktionen sind vielfältig und unterscheiden sich sowohl hinsichtlich des Materials, als auch in der Bauform. Verwendete Materialien sind z.B. Stahl, Stahlbeton oder Holz. Carports werden häufig als Fertigteil- oder Bausatzkonstruktionen, komplett mit (Typen)statik, geliefert. Carports sind nicht genehmigungspflichtig, jedoch erhöht die überbaute Fläche die Grundflächenzahl (siehe auch GRZ). Vor Baubeginn ist diese dem gültigen Bebauungsplan zu entnehmen und zu prüfen.

D

Dachpfette
Horizontal verlaufender Balken zur Aufnahme der Dachsparren. Teil der Dachkonstruktion.

E

Eremitage (franz. Einsiedelei)
Bezeichnung für ein Garten- oder Lustschloss in ländlich abgeschiedener Lage im Barockzeitalter.

F – J

F

Fassade (franz. facade, ital. facciata, lat. facies=Gesicht
Hauptansichtsseite, meist Eingangsseite, eines Gebäudes auf die die Gesatltung konzentriert ist. Bei historischenKirchen meist im Westen gelegen.

G

Goldener Schnitt
Beschreibt die harmonische Teilung einer Strecke in einen kleineren und einen größeren Abschnitt. Dabei verhält sich der größere Teil zur Gesamtlänge wie der kleinere Teil zum größeren Teil (b:c = a:b)

H

Hammam
Türkisches Badehaus. Meist als kuppelüberwölbter Zentralbau oder als Gruppierung von Kuppelbauten, die häufig symmetrisch oder paarweise angeordnet sind. Das Hammam hat seinen Ursprung in den römischen Thermen.

I

Isometrie
Bezeichnet die axonometrische Darstellung eines Objektes. Deren Besonderheit ist, dass alle Längen ohne Verkürzung dargestellt werden.

J

Joch
Gewölbefeld eines Bauwerkes. Zählweise in Richtung der Längsachsen. (Vgl. Schiffe angeordnet in Querachsen)

K – O

K

Kehlbalken
Horizontaler Balken zwischen zwei Sparren als Druckbalken bei größeren Sparrenlängen. Teil der Dachkonstruktion.

L

Lichte Maße
Bezeichnet die freien Abstände zwischen zwei sich entsprechenden Bauteilen. Z.B. lichte Weite einer Mauerwerksöffnung, eines Durchganges. Lichte Raumhöhe zwischen Fertigfußboden und Deckenuntersicht.

M

Mönch und Nonne
Beschreibt eine Dachdeckung aus konvexen Dachziegeln (Mönch), die konkave Dachziegel (Nonne) überdecken. Klosterziegel.

N

Nordung
Ausrichtung der Nordrichtung von Zeichnungselementen auf Plänen und Karten zum oberen Blattrand.

O

Orangerie (franz.)
Barocke Gewächshäuser innerhalb von Parkanlagen für nicht winterharte Pflanzen. Ebenerdig errichtetes Gebäude mit großen Fenstertüren. Anordnung of in der Mittelachse der barocken Parkanlage.

P – T

P

Preußische Kappe
Tonnensegmentartige Gewölbekappe zwischen Trägern.

Q

Quadriga
Bronze, vier Pferde, gespannt vor einen Streitwagen (Viergespann). Oft auf Triumphbögen, klassizistisches Beispiel ist die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin. Ursprung in der Antike.

R

Rähm
Oberes Rahmenholz innerhalb einer Fachwerkswand über den senkrechten Ständern (im Gegensatz zur Schwelle unterhalb der Ständer).

S

Schalung

  1. Geschlossene Verbretterung einer Wand-, Boden- oder Deckenfläche.
  2. Hilfskonstruktion aus Brettern oder Tafeln zur Herstellung von Beton und ähnlichem. Diese kann nach Verfestigen der Konstruktion wieder entfernt werden oder verbleibt am Bauwerk (Verlorene Schalung)

T

Tympanon
Giebelfeld eines antiken Tempels, oftmals mit Zierrat versehen.

U – Z

U

Unterzug
Entlastungsträger unterhalb einer Balkenlage, Decke oder Wand liegt (im Gegensatz zum Überzug oberhalb von Bauteilen).

V

Vestibül
Vorhalle eines Gebäudes, meist mit Garderobe.

W

Wechsel
Quer verlaufender Balken, einzapft in zwei längs verlaufende. Beispielsweise zur Herstellung von Treppenöffnungen oder Schornsteindurchführungen.

X

Xystos
Promenadeweg in den Gärten römischer Villen.

Y

Yakata
Tempelbauten der Tarasken auf einer Plattform mit runden Vorbauten. (amerikanischer Kontinent)

Z

Zarge
Bezeichnet den eingemauerten Rahmen einer Tür oder eines Fensters. Die Zarge besteht zumeist aus Bohlen oder Vierkanthölzern. Auch Blechzargen, welche als Ferigkonstruktion sichtbar bleiben und den Rahmen für Türen und Fenster bilden.